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IDM Most 2021: Das perfekte Wochenende – bis auf die Rennen

Marvin Siebdrath bei der IDM in Most 2021
(© Dino Eisele)

 

Nach dem wirklich sehr guten Auftakt in Oschersleben stand jetzt die zweite Runde der IDM in Most vor der Tür. Die Strecke in Tschechien hatte ich 2019 schon einmal kennengelernt und von dort in recht guter Erinnerung behalten.

 

Somit hieß es: Noch einmal richtig ankommen auf der Piste, die Kurven wieder kennenlernen, sich mit den Besonderheiten vertraut machen. Das gelang mir am Freitag bei den freien Trainings so gut, dass ich direkt die schnellste Zeit des Tages fahren konnte. Besser konnte der Start ins Wochenende ja nicht laufen.

 

Das waren gute Bedingungen, um am Samstag auf Zeitenjagd für eine gute Startposition zu gehen. Wieder waren die Streckenverhältnisse prima, so dass ich auch in den beiden Qualis praktisch nahtlos an den Freitag anknüpfen konnte. Nur ein Fahrer gelang eine um 0,1 Sekunde schnellere Zeit und so konnte ich mich nach Oschersleben wieder in der ersten Startreihe, diesmal auf Platz zwei, positionieren.

 

Marvin Siebdrath vor dem Start seines Rennens bei der IDM in Most 2021
(© Dino Eisele)

 

Der Rennsonntag begann deutlich kühler als die Tage zuvor. War aber kein Problem, der mega Unterschied für die Rennen war es am Ende nicht. Im Warm-Up war ich dritter. Mein Gefühl war da und so ging ich positiv in das erste Rennen.

 

Der Start gelang mir gut. Mit einem großen Pulk ging es direkt in die erste Kurve. Genauso wie das Rennen begann, ging das Rennen auch zu Ende. Führungswechsel in fast jeder Kurve, keine Dominanz von einem Piloten, viele Überholmanöver und eine sehr große Unruhe. So einen richtigen Rhythmus konnte man nicht entwickeln, zumal das Rennen durch die vielen Positionskämpfe auch sehr langsam war. Die schnellen Zeiten von Freitag oder Samstag gab es im Rennen nicht.

 

Wie so oft in unserer Serie lief es auf einen Showdown in der letzten Runde zu. Leider gelang es mir nicht, die richtige Position für das entscheidende Überholmanöver vor dem Zielstrich zu finden. Mit knapp 1,3 Sekunden Rückstand auf den Sieger kam ich als fünfter über die Ziellinie. Nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.

 

Aber es sollte ja noch eine zweite Chance am Mittag geben. Start und Rennverlauf waren fast identisch zum ersten Rennen. Zwischendrin gelang es mir jedoch, mich für eine tatsächlich verhältnismäßig lange Zeit an die Spitze des Feldes zu setzen. Doch diese Führung konnte ich nicht bis zum Schluss halten, so dass es auch hier wieder auf die letzte Runde ankam. Was soll ich sagen. Wieder gelang es mir nicht, mich richtig zu platzieren und so war ich trotz eines kleineren Zeitabstands zum Sieger im Ziel, noch weiter weg vom Podium als in Rennen eins.

 

Marvin Siebdrath beim IDM Rennen 2021 in Most
(© Dino Eisele)

 

Noch nicht einmal 0,5 Sekunden Rückstand reichten nur zu Platz sechs. Ich war einfach nur enttäuscht danach. Was war jetzt der Grund für diese an sich ja nicht so richtig schlechten Platzierungen, die aber – um in den Meisterschaftskampf eingreifen zu können – nicht genug waren. Ich habe keine so richtige Erklärung. Vielleicht war es an diesem Renntag einfach dieses kleine Stück an Glück, was man grundsätzlich und in unserer Klasse ganz besonders braucht. Im Gegensatz zu anderen Klassen ist es meist total eng und kein Fahrer kann sich absetzen, so dass man bis zum Schluss in einem großen Pulk kämpft.

 

Ich versuche trotzdem noch etwas Positives mitzunehmen. Zeiten und Gefühl zum Bike haben definitiv gepasst, genauso wie die nach wie vor super Zusammenarbeit mit dem Team. Ich verlasse Most zwar leicht frustriert, bin aber zuversichtlich, auch im nächsten Rennen vorne mit dabei zu sein. Und dann ist das Glück vielleicht auch schon wieder auf meiner Seite.

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