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IDM Finale 2021 am Hockenheimring: Spannung pur zum Saisonausklang

Marvin Siebdrath beim IDM Rennen am Hockenheimring 2021
(© Dino Eisele)

 

Ruck zuck vorbei. Nach sechs Rennwochenenden mit insgesamt 12 Rennen ist die IDM 2021 auch schon wieder Geschichte. Eigentlich Zeit für ein Saisonfazit, doch das kommt später. Jetzt erzähle ich dir erst einmal, wie man letztes IDM Wochenende gelaufen ist.

 

Wie immer ging es am Freitag los. Ich bin am Hockenheimring auch im letzten Jahr gefahren und kam gut mit der Strecke klar. Daher war es kein komplettes Neuland für mich. Entsprechend gut habe ich schon im freien Training meinen Rhythmus gefunden. Das erste freie Training beendete ich mit der drittschnellsten Zeit, beim freien Training Nummer 2 war keiner schneller als ich. Das war schon mal eine gute Grundlage um Vertrauen für das Wochenende aufzubauen.

 

Samstag dann der Qualifikationstag. Die Temperatur war ziemlich warm, fast schon etwas zu viel mit Kombi und Helm. Im ersten Qualifying kam es leider zu einem kleinen Crash. Aber weder mir noch dem Motorrad war schlimmes passiert. Nur ein paar Schrammen am Bike und bei mir ein „heißer“ Hintern. Trotz dieses Vorfalls gelang mir die zweitschnellste Zeit im Feld. War es das schon, oder sollten im zweiten Qualifying die Zeiten noch purzeln? Mir gelang es im zweiten Umlauf an diesem Samstag tatsächlich die schnellste Zeit zu fahren und meine Qualirunde vom Vormittag sogar noch zu verbessern. Doch die Spitzenzeit des Fahrers auf Platz eins konnte niemand mehr toppen. Somit stand für mich Startplatz zwei auf dem Zettel.

 

Marvin Siebdrath in der IDM am Hockenheimring
(© Markus Kahl)
Marvin Siebdrath in der IDM am Hockenheimring
(© Markus Kahl)
Marvin Siebdrath in der IDM am Hockenheimring
(© Markus Kahl)

 

Ein Platz, von dem ich schon mehrfach – und das ziemlich erfolgreich – in viele Rennen in dieser Saison gegangen bin. Somit nicht die schlechteste Ausgangslage. Zwei weitere Ausgangslagen waren für den Rennsonntag jedoch offen: Das Wetter und die Meisterschaft. Für Sonntag wurde mehrfach Regen und/oder Gewitter angekündigt. Doch bis auf ein paar Regenspritzer blieb es trocken, so dass wir unsere Rennen in gewohnter Weise fahren konnten. Die Zahlen für die Meisterschaft waren auch klar. Für mich galt es, 18 Punkte Rückstand aufzuholen um doch noch den Titel zu gewinnen. Schwierig, aber nicht komplett unmöglich.

 

Das erste Rennen am Vormittag begann für mich sehr gut. Ich konnte meinen Startplatz halten und bog als zweiter in die erste Kurve ein. Das Tempo an der Spitze war zu Beginn ziemlich schnell und ich verlor etwas den Anschluss. Durch den Unfall eines Fahrers musste das Rennen jedoch nach nur wenigen Runden abgebrochen werden. Es kam anschließend zu einem Neustart mit verkürzter Rundenzahl. Wieder kam ich gut weg und diesmal gelang es mir auch vorne mit dran zu bleiben. Eine größere Gruppe kämpfte – wie so oft – um den Sieg. Zum Schluss lief es darauf hinaus, dass der Meisterschaftsführende Lennox (Lehmann) und ich um den Sieg kämpften. Leider hatte ich mit 0,03 Sekunden Rückstand das Nachsehen. Der zweite Platz war super, aber der Rückstand in der Meisterschaft damit auf 23 Punkte angewachsen.

 

Marvin Siebdrath wird Vizemeister 2021 in der IDM Supersport 300
(© Dino Eisele)

 

Den Titel in dem einen noch ausstehenden Rennen zu holen war damit praktisch nur noch theoretischer Natur. Schließlich musste Lennox außerhalb der Punkte landen und ich das Rennen gewinnen. Somit versuchte ich entspannt und ohne Druck ins Rennen zu gehen. Wieder kam ich gut weg und konnte in den ersten Kurven meinen zweiten Platz verteidigen. Doch wie schon im ersten Rennen dauerte es zu lange bis ich die Zeiten mit den Führenden mitfahren konnte. Ich wollte nicht über dem Limit fahren und einen Sturz riskieren. Mittlerweile hatten sich zwei Duelle zwischen Platz eins und zwei sowie zwischen Platz drei und vier herausgebildet. Ich kämpfte mit mehreren Fahrern um Position fünf.

 

Und dann passierte tatsächlich das, was mir den Titel noch hätte einbringen können. Der Meisterschaftsführende war ausgeschieden und ich hätte bei einem Sieg tatsächlich die Sache noch drehen können. Doch es sollte nicht sein an diesem Tag. Die Lücke auf die Vorderleute konnte ich nicht mehr zufahren. Ich fuhr einen soliden fünften Platz heraus und holte mir zehn Punkten Rückstand auf Platz eins den Vizemeistertitel.

 

Wie groß ist der Ärger nach der verpassten Chance? Eigentlich nicht sehr groß, denn es war unter dem Strich eine positive Saison. Kein einziger Ausfall, sechs Podestplatzierungen, davon ein Sieg. Damit kann ich gut leben. Wie ich mein ganzes Jahr erlebt habe, erzähle ich dir an anderer Stelle. Jetzt heißt es erst einmal: Pause mit der Rennaction und dann ganz in Ruhe schauen und planen, wie es 2022 weitergehen kann.

 

Marvin Siebdrath beim IDM Rennen am Hockenheimring 2021
(© Markus Kahl)
Marvin Siebdrath vor dem Start in sein IDM Rennen am Hockenheimring
(© Privat)
Marvin Siebdrath feiert seinen zweiten Platz bei der IDM in Hockenheim
(© Markus Kahl)

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