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IDM Saisonstart 2020: Back in business

Marvin Siebdrath beim Auftakt der IDM Saison 2020 in Assen
Marvin Siebdrath beim Auftakt der IDM Saison 2020 in Assen (© Damon Teerink)

 

Nach laaangem (viel zu langem) Warten ging die Saison in der IDM 2020 endlich am letzten Wochenende offiziell los. Corona bedingt mussten wir den Start vom Mai auf den August verschieben. Außerdem gibt es 2020 deutlich weniger Rennen als eigentlich vorgesehen. Trotzdem können wir froh sein, dass überhaupt gefahren wird.

 

Wenigstens konnte ich vor dem Rennstart ein paar Test absolvieren und so schon mal etwas den „Rost“ rausfahren, der sich ja in der motorradlosen Zeit im Winter immer so ein bisschen ansammelt. Ein Test war dabei in Assen, genau die Strecke, auf der wir unser erstes Rennen hatten. Ich mag die Strecke und bin daher mit einem sehr guten Gefühl dort angereist.

 

Die Bedingungen waren entgegen der Prognose auf der Strecke ziemlich gut. Es war nur irre heiß, mit schwülen 30 Grad. Puh. Also geschwitzt haben wir alle ordentlich. Freitag waren die freien Trainings und das erste Qualifying angesetzt. Das lief prima. Weit weg von der Spitze war ich nicht und entsprechend positiv ging es für mich dann in die entscheidende Zeitnahme am Nachmittag. Mit einem vierten Platz und nur 0,2 Sekunden Rückstand auf den Führenden konnte ich das Qualifying beenden. Da für Samstag Regen angekündigt war (und das kann in Assen schnell gehen) hatte ich schon leichte Hoffnung, dass es bei diesen Zeiten bleibt und samstags keine Verbesserung mehr möglich ist.

 

Marvin Siebdrath vor dem Saisonstart der IDM in Assen
Marvin Siebdrath (rechts) und seine Teamkollegen vor dem Saisonstart der IDM in Assen (© Damon Teerink)

 

Tja, doch dann kam am Samstag alles anders. Der Regen blieb aus und die Zeiten wurden im zweiten Qualifying noch ein bisschen schneller. Ich wollte auch noch einmal angreifen doch dann ging die Kette an meinem Motorrad kaputt. Durch die Reparatur verlor ich wertvolle Zeit und konnte nicht mehr vorne angreifen. Somit blieb nur Startplatz sieben für mich übrig. Sicher nicht aussichtslos, doch Rang vier wäre natürlich besser gewesen. Durch die Strafe für einen vor mir gewerteten Fahrer rutschte ich für Rennen eins noch einen Startplatz nach vorne. So ging es auf Platz sechs am Mittag erstmals in eine Rennen 2020.

 

Der Start lief gar nicht gut und so hatte ich schon nach einer Runde viele Plätze verloren. Somit hieß die Devise: Messer zwischen die Zähne und nach vorne durchbeißen. Runde um Runde konnte ich mich stabilisieren und den einen oder anderen Fahrer wieder überholen. Zeitweise war ich sogar schneller als die Spitze. So war es mir wenigstens möglich, noch auf dem Zielstrich den fünften Platz zu ergattern.

 

Das zweite Rennen ging dann von Startplatz sieben los. Wieder lief der Start nicht besonders, doch das Rennen war nach einer Runde auch schon wieder vorbei. Ein Fahrer war gestürzt und so wurde das Rennen direkt wieder abgebrochen. Mit einer verkürzten Rundenanzahl ging es dann wieder auf die Strecke. Diesmal gelang mir der Start etwas besser, trotzdem verlor ich zu viele Positionen und fand mich nach einigen Kurven im Mittelfeld wieder. Also wie tags zuvor hieß es: Aufholjagd. Doch das war schwieriger als gedacht. Vor mir fuhren zwei KTM, auf die ich auf den Geraden immer zu viel Zeit verlor. Somit kam ich nicht vorbei, während die Gruppe vorne Kurve für Kurve wegzog.

 

Marvin Siebdrath bei der IDM 2020 in Assen
Marvin Siebdrath bei der IDM 2020 in Assen (© Damon Teerink)

 

Kurz vor dem Ende schaffte ich es dann doch noch vorbeizukommen und so wenigstens noch den siebten Platz herauszufahren. Es war aber zu spät um noch einmal die Lück nach vorne zuzufahren. Schade. Hier wie im ersten Rennen konnte ich die Zeiten an der Spitze im Rennen mitgehen. Und somit ärgere ich mich schon etwas, dass es mir die Rennen praktisch am Start verhagelt hat. Immerhin kann ich mich darüber freuen, in beiden Rennen als bester deutscher Fahrer abgeschnitten zu haben. Auch in der Gesamtwertung liege ich auf Rang sechs als bester deutscher nur 21 Punkte hinter dem Führenden in der Gesamtwertung.

 

Somit verlasse ich Assen mit gemischten Gefühlen. Klar waren die Ergebnisse OK, aber ich hatte mir ehrlich gesagt mehr versprochen und vorgenommen. Doch jetzt geht es zu meinem Heimrennen an den Sachsenring, wo ich natürlich ganz besonders „heiß“ drauf bin.

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