Ja, ich würde gerne mal was anderes berichten, aber 2019 ist der totale Wurm drin. Das Wochenende im European Talent Cup in Barcelona war übersät mit Pleiten, Pech und Pannen.
Doch der Reihe nach. Die Ankunft in Barcelona verlief noch wunderbar entspannt, doch der erste Tag im freien Training sollte es schon in sich haben. Leider hatte ein Pilot unbemerkt Öl verloren und so legte es am Donnerstag neben mir noch einige weitere Piloten unverschuldet hin. Zum Glück hatte ich mich nicht verletzt. Dieser Sturz sollte jedoch noch Spätfolgen habe, die mich im Qualifying einholen sollten.
Somit musste das Bike erst wieder aufgebaut werden, bevor es dann im nächsten freien Training weiterging. Bevor ich mich richtig reinfahren konnte, passierte auch schon das nächste Malheur. Der Motor ging fest und auch dieses Training ging dann erst mit großer Verzögerung für mich weiter. So begann der erste freie Trainingstag gleich mit zwei größeren Pannen. Nicht der beste Start in so ein Wochenende.
Am Freitag ging es wie üblich mit dem zweiten freien Trainingstag weiter. Barcelona ist eine Strecke die mir sehr liegt. Ich fahre dort gerne, es ist ein Streckenverlauf der mir gut gefällt. So war das Ziel an diesem Tag, die Strecke weiter zu adaptieren und sich perfekt für das Qualifying am Samstag vorzubereiten. Doch der Fehlerteufel machte auch an diesem Tag keine Pause, denn die Antriebskette sprang bei der Maschine ab und so war die nächste Zwangspause angesagt.
Am Samstag war dann für das Qualifying die Hoffnung, dass wenigstens hier alles glatt läuft. Das Qualifying verlief zunächst ganz passabel, auch wenn ich nicht die Zeiten fahren konnte wie gewollt. Die letzten Zehntel fehlten und die Endzeit hätte vermutlich hier nicht für eine Qualifikation zum Rennen gereicht. Nach dem Qualifying kam ziemlich Hektik in der Box auf, da die Race Direction mein Bike unter die Lupe nahm. So weit, so gut. Leider habe ich zunächst nicht ganz verstanden um was es ging, doch das Ergebnis war dann umso niederschmetternder.
Du erinnerst dich an den Sturz vom Donnerstag? Bingo. Dort war an der Gabelbrücke etwas kaputt gegangen, so dass diese repariert werden musste. Doch das eingebaute Teil war fehlerhaft, meine Maschine somit regelkonform. Die Folge war eine nachträgliche Disqualifikation vom ersten Qualifying, die Zeiten wurden komplett gestrichen.
Nicht gerade einfach so ins zweite Qualifying am Mittag zu gehen. Es wurde dort leider nicht besser, denn wieder gab es einen Motorschaden und ich konnte das Qualifying nur unter erheblichen Behinderungen fortsetzen. An vernünftige Zeiten war so nicht mehr zu denken, eine Qualifikation für das Rennen so nicht mehr möglich.
Aufgrund des großen Startfelds gibt es seit diesem Jahr neben dem Hauptrennen noch ein sogenanntes „B“ Finale, an dem alle Fahrer teilnehmen können, die die Qualifikation für das normale Rennen nicht geschafft haben. Das war für mich in Barcelona somit Premiere daran teilnehmen zu können. Das Warm Up für dieses Rennen lief mit der fünftbesten Zeit richtig gut. Im Rennen selbst war die Spitzengruppe jedoch recht schnell enteilt, doch das Rennen sollte nicht lange gehen, da es mit einer roten Flagge abgebrochen wurde. Ein Fahrer war gestürzt und lag mitten auf der Strecke. Somit gab es einen Neustart mit verkürzter Rundenzahl.
Dort kam ich richtig gut weg, doch auch dieses Rennen sollte nicht gut für mich enden. Die alten Schaltprobleme aus Valencia waren wieder da. Die Gänge sprangen wieder raus und rein, an ein vernünftiges Beschleunigen war nicht mehr zu denken. Die Spitzengruppe musste ich somit entkommen lassen. Das Rennen beendet ich als siebter. Ein versöhnlicher Anschluss sieht definitiv anders aus. Ein Wochenende voller Probleme liegt somit hinter mir. Das muss jetzt erst einmal verarbeitet werden.
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