Ja, ich gebe zu: Ich war vor diesem Wochenende nervös und aufgeregt. Aber das war ja auch klar, nach allem was zuvor passiert war.
Rückblick: Schon zweimal war ich im European Talent Cup in Valencia unterwegs. Beim ersten Besuch vor genau einem Jahr wollten die Strecke und ich so gar keine Freunde werden. Ich stürzte mehrfach und konnte so ziemlich verkrampft keine vernünftige Zeit auf den Asphalt bringen. Ergo: Eine Teilnahme am Rennen verpasste ich hauchdünn.
Bei der zweiten Runde 2018 in Valencia im November besuchte mich dann der Fehlerteufel. Seinerzeit sprang mir im Qualifying permanent der Gang raus. Ich konnte nicht richtig beschleunigen, eine vernünftige Zeit war so nicht drin. Ergo: Wieder keine Teilnahme am Rennen.
Tja und dann war in diesem Jahr der Auftakt in Estoril. Zu viel hatte ich mir vorgenommen. Mit zu viel Ehrgeiz geht im Sport oft nichts voran. Das musste ich dann auch feststellen. Die Zeit im Qualifying reichte nicht für das Rennen. Und somit reiste ich in Valencia 2019 mit keinem so guten Gefühl an.
Doch das Blatt sollte sich zum Glück für mich wenden. Zunächst zumindest. Wie immer waren am Donnerstag und Freitag die freien Trainings angesagt. Dort konnte ich Vertrauen zu Maschine und Strecke aufbauen. Alles lief prima und auch die Zeiten waren sehr positiv, deutlich schneller als noch im letzten Jahr. Ebenso keine Stürze, somit stand einem erfolgreichen Qualifying nichts mehr im Weg.
Der Qualifikationstag am Samstag fing dann richtig gut an. In meiner Gruppe beendete ich als 16er das erste Qualifikationstraining. Ein Platz, der locker für die Startaufstellung reichen würde. Im zweiten Qualifying konnte ich meine Zeit dann leider nicht mehr steigern, so dass es in der Endabrechnung dann doch noch einmal etwas knapper wurde.
Platz 18 war es dann in der Endabrechnung in meiner Gruppe, was zu Startplatz 36 reichte. Durch einige Strafen im Feld rückte ich sogar bis auf Rang 34 vor. OK, sicher nicht die Position, die ich wirklich erträumt hatte, aber der erste Schritt um den Fluch von Valencia zu besiegen war somit gemacht.
Am Sonntag im Warm-Up gab es dann jedoch für mich eine böse Überraschung. Am Samstag im Qualifying stimmte etwas mit meinem Motor nicht, denn ich konnte nicht die Geschwindigkeit auf der Geraden der anderen Piloten mitgehen. Der Drehzahlbegrenzer setzte viel zu früh ein. Somit war ein Motorenwechsel notwendig. Und damit begannen die Probleme, denn die Schwierigkeiten mit der Schaltung aus letztem Jahr kehrten zurück. Wieder sprang der Gang plötzlich raus und wieder rein. Dadurch legte es mich zweimal hin, denn die Maschine wurde damit zum „bockenden Pferd“ und warf mich ab.
Die Probleme hielten leider auch in beiden Rennen an. Ich verlor gleich am Start relativ viel Zeit auf das Feld, weil ein vernünftiges Beschleunigen mit dieser Schaltung nicht möglich war. Auf Platz 32 fuhr ich dann im ersten Rennen über die Ziellinie, Platz 31 wurde es in Rennen Nummer zwei.
Auch wenn die Resultate es von den reinen Zahlen nicht hergeben verlasse ich Valencia diesmal mit einem besseren Gefühl. Ich konnte mich das ganze Wochenende in jeder Session verbessern. Wenn die technischen Probleme nicht gekommen wären, wäre in den Rennen mit Sicherheit einiges möglich gewesen. Aber es ist nicht zu ändern und so gehe ich mit Zuversicht in den nächsten Auftritt in Barcelona.
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