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Auftakt im European Talent Cup in Estoril

Marvin Siebdrath beim ersten Rennen im European Talent Cup in Estoril
Mit Vollgas ging es in mein erstes Rennen im European Talent Cup (© Llinsual HMA Racing)

Es ist vollbracht. Die Premiere in meiner neuen Rennserie liegt hinter mir. Im Jahr 2018 bin erstmals im European Talent Cup (ETC) gestartet. Eine Nachwuchsserie, die im Rahmen der FIM CEV Repsol startet. An einem Wochenende fahren da in drei unterschiedlichen Klassen die Motorräder. Neben der Moto2 und Moto3 Kategorie ist es bei mir der ETC.

 

Das Motorrad dort unterscheidet sich für mich nicht so wesentlich gegenüber der Maschine aus dem Vorjahr. Es handelt sich dabei um eine Honda NFS 250. Daher war die Eingewöhnung mit dem Bike an diesem ersten Wochenende schnell erledigt.

 

Für mich ging es nun an diesem ersten Rennwochenende nach Portugal, genauer nach Estoril. Die Strecke war für mich komplett neu und so musste ich die erst einmal in Ruhe kennenlernen. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Rennserien haben wir im ETC auch ordentlich Zeit für freie Trainings und sind somit recht lang auf der Strecke. Am Donnerstag gab es dreimal 40 Minuten Zeit, die ich voll nutzen und auch gut für mich bestreiten konnte.

Marvin Siebdrath analysiert mit seinem Team die Renndaten aus Estoril
Zum Rennen gehört jetzt auch eine ausführliche Strecken- und Datenanalyse. (© Marvin Siebdrath)

Freitag gab es zwar auch zwei freie Trainingseinheiten, doch wegen starkem Regens konnte ich nur eine wirklich nutzen. Da ich im Nassen ganz gerne fahre, waren meine Zeiten im Verhältnis zum Rest auch ziemlich gut. Auf die zweite Trainingsrunde habe ich dann wegen der Gefahr eines Sturzes verzichtet.

 

Samstag dann das Qualifying, was für mich leider nicht so gut lief wie erhofft. Die Zeiten vom Donnerstag konnte ich nicht erreichen, weil ich einfach nicht in meinen Rhythmus gekommen bin. Es gibt so Tage, da läuft fast alles von alleine und an anderen quält man sich eher. Leider war das am Qualifying Tag bei mir der Fall, so das mehr als ein 30er Startplatz nicht dabei rausgesprungen ist.

 

Damit war es natürlich für das Rennen am Sonntag nicht so leicht im Feld nach vorne zu kommen. 44 Piloten waren nämlich am Start und natürlich waren gerade am Anfang alle erst einmal darauf bedacht, dass es keinen Sturz oder Abräumer gibt. Das hat soweit auch funktioniert. Aber bis sich das Feld dann sortiert hatte, war die Spitze schon enteilt. Mit meinem ersten Rennen am Vormittag war ich jedoch sehr zufrieden. Am Ende konnte ich im Rennen 9 Plätze gewinnen und auf Position 21 über die Ziellinie fahren. Mir kam sicherlich zugute, dass die Strecke an einigen Stellen noch etwas feucht war. Da hatte ich deutlich weniger mit zu kämpfen als der Rest des Feldes und so wäre beinahe sogar ein Platz in den Top 20 drin gewesen, denn die beiden vor mir fahrenden Piloten waren im Ziel keine halbe Sekunde weg.

Marvin Siebdrath vor dem 1. Start im European Talent Cup in Estoril
Datencheck vor dem Start. (© Llinsual HMA Racing)
Marvin Siebdrath in der Box seines Llinsual HMA Racing Teams
Kurze Pause in der Box muss auch sein. (© Llinsual HMA Racing)

Rennen Nummer zwei am Mittag war da schon deutlich schwieriger. Mittlerweile war die Strecke komplett trocken und der Vorteil für mich somit „dahin“. Der Rennstart war in meiner Gruppe ziemlich langsam, was er für mich schwer machte, schnell Positionen gut zu machen. Aber zum Ende hin lief es eigentlich besser, bis zwei Runden vor Schluss das Rennen mit einem Sturz für mich endete. Ich war gerade dabei den vor mir fahrenden Nicolas Czyba anzufahren und zu überholen, da lag ich in einer Kurve auch schon auf der Nase. Zum Glück ist außer ein paar kleineren blauen Flecken nichts passiert. Ich muss wohl ein bisschen zu schnell ans Gas gegangen sein und Schwups war es passiert.

 

Das Rennen wurde daraufhin abgebrochen. Ich hatte dabei Glück im Unglück, denn durch die rote Flagge wurde das Ergebnis der Vorrunde gewertet und ich konnte somit das Rennen „offiziell“ auf Platz 25 beenden.

 

Ein durchwachsener Start somit für mich im ETC – in jeglicher Hinsicht, auch mit dem Wetter. Für mich war es ein Wochenende voller neuer Eindrücke und auch voller neuer Erfahrungen. Das erste Mal habe ich mit meinem neuen Team zusammengearbeitet. Das war schon ein bisschen ungewohnt, hat aber prima geklappt. Die Mechaniker haben sich alle sehr viel Mühe gegeben, mir viel erklärt und mich sehr zuvorkommend aufgenommen. Nach jedem Training haben wir Datenauswertung gemacht und die Problemstellen an der Strecke besprochen. Sobald da ein bisschen Routine reinkommt, wird das in der Zukunft sicher noch viel besser klappen.

 

Mein Fazit des Wochenendes lautet somit: Manches hat ganz gut geklappt. Ich habe viele Erfahrungen sammeln können und weiß jetzt, dass auf mich noch eine Menge Arbeit wartet. Damit schon im nächsten Rennen in Valencia Ende April die Ergebnisse schon ein ganzes Stück besser werden.

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Kommentare: 2
  • #1

    Ricardo Walch (Montag, 26 März 2018 18:45)

    Super gemacht!! Viel Glück weiterhin ✊✊✊

  • #2

    Marvin Siebdrath (Montag, 26 März 2018 18:48)

    Ganz herzlichen Dank. Ich werde weiter Vollgas geben :-)